August 7, 2018
Tanja und Will sind ein Multikulti-Paar, das zusammen die Welt entdeckt und interessante Tipps und Einblicke in ihrem Blog und ihren Reisefotos teilt. In den Geschichten, die sie uns erzählt haben, zeigt sich: Wenn man weniger bekannte Reiseziele entdeckt und den Kontakt mit der Kultur des Reiselands sucht, kann man nicht nur abenteuerliche, sondern auch sehr aufschlussreiche und tiefgreifende Erfahrungen machen.
Wie habt ihr mit dem Reisen begonnen?
Tanja: Ich verließ Italien alleine. Ich beschloss, mir einen Rucksack zu schnappen und sechs Monate lang Englisch zu lernen, aber meine Pläne änderten sich ein wenig! Ich war ein Jahr lang allein unterwegs, bevor Will und ich uns in Australien über einen gemeinsamen Freund kennenlernten.
Will: Ich verließ Irland mit zwei Freunden, aber nach drei Monaten trennten wir uns und gingen verschiedene Wege. Ich wollte sechs Monate in Australien bleiben und Tanja hatte dasselbe vor. Aber nachdem wir uns kennenlernten, reisten wir ein paar Jahre lang nonstop zusammen. Wir reisten weiter durch Australien und gingen dann nach Neuseeland, Asien, Polynesien und dann nach Europa.
Tanja: Wir schliefen in Hostels, Zelten, im Auto, in sehr winzigen Unterkünften. Anfangs war das eine Herausforderung, aber es hat trotzdem gut geklappt. Nach zweieinhalb Jahren Nonstop-Reisen kehrten wir nach Italien zurück. Seitdem waren wir in Südafrika und vielen europäischen Städten. Dieses Jahr stehen Indonesien und vielleicht auch Äthiopien und Namibia auf dem Plan.
Was sind die abenteuerlichsten Erlebnisse, die ihr beim Reisen gemacht habt?
Will: Wir waren in Neuseeland Skydiving und nachdem wir gelandet sind, wollten wir unsere Nerven beruhigen und gingen zu der Bar, in der wir einige Leute trafen. Es gab eine Gruppe von Einheimischen, sie waren um die 60 Jahre alt, und einer von ihnen war ein großer Kerl mit Schnurrbart und Cowboyhut und er sagte zu uns: „Bitte kommt und ruht euch für eine Nacht in einem richtigen Bett aus.“ Wir haben zu der Zeit im Auto geschlafen. Wir waren drei oder vier Tage dort und er zeigte uns seine Farm und sein Haus und wir haben in den Tagen gegrillt.
Tanja: Es ist erstaunlich, dass man unterwegs ständig Leute auf diese Weise trifft.
Wir mussten immer weitermachen und wussten, dass Menschen überall auf der Welt wirklich gut, freundlich und aufgeschlossen sind. Das ist absolut unglaublich.
Was esst ihr beim Reisen am liebsten?
Tanja: Natürlich abgesehen von der italienischen Küche, war auch die vietnamesische Küche eine der leckersten, die wir probiert haben. In Hoi An, dem Zentrum Vietnams, kocht man eine Suppe mit Nudeln, die nach einem einheimischem Brauch mit Wasser aus einem bestimmten Brunnen zubereitet werden muss. Also holen die Leute dort das Wasser, um dieses spezielle Gericht zu kochen. Wir haben in der Stadt Kochkurse besucht, wo wir alles über ihre Kultur des Essens und der Zutaten erfahren haben.
Will: Normalerweise bestellt man das Essen einfach und weiß nichts darüber. Wenn man aber mit Einheimischen zusammen geht, bringen sie einen zum Brunnen und erzählen alles über dieses Gericht. So hat man eine weitaus schönere Erfahrung, als wenn man einfach nur ins Restaurant geht und eine Nummer aus der Liste wählt.
Was waren eure interessantesten Erlebnisse in Asien?
Will: Wir lieben diesen Teil der Welt, weil er sehr ungebändigt und natürlich ist
Tanja: Es ist ungebändigt, aber die Leute sind immer noch authentisch. Sie haben keine Angst vor Ausländern und sind auch nicht so, dass sie Ausländer nicht anlächeln würden. In Europa sind wir so von Touristen überfordert, dass wir keine freundliche Einstellung mehr haben.
In Asien und Polynesien, wo die einheimischen Kulturen nicht so stark mit Menschen aus dem Westen in Berührung gekommen sind, wollen die Leute immer wissen, wie wir leben, welche Sprachen wir sprechen, ob wir ihnen ein paar Worte beibringen können. Ich finde dieses Interesse an Menschen toll.
Will: Wir waren in einem 10-Stunden-Nachtbus nach Vietnam unterwegs. Dort gab es Betten, wo die Einheimischen geschlafen haben und wir die einzigen Touristen waren. Wir sind in eine kleine Stadt mitten im Nirgendwo losgezogen und alle Dorfbewohner winkten uns von ihren Fahrrädern aus zu. Es war ganz anders als alles, was man hier in europäischen Städten erleben würde.
Habt ihr etwas Interessantes von Einheimischen gelernt?
Tanja: Auf jeden Fall! Ich weiß noch, dass uns in Fiji eine Gruppe Kinder besuchen kam, während wir im örtlichen Resort ehrenamtlich gearbeitet haben. Sie baten uns, ihnen ein italienisches Wort beizubringen.
Ich fragte sie, was sie mir als Gegenleistung beibringen würden, und sie meinten, dass sie mir beibringen könnten, die Sterne, die Sternbilder zu lesen. Dort gibt es den erstaunlichsten Himmel der Welt, man kann so viele Sterne sehen, aber ich konnte den Unterschied zwischen den Konstellationen nicht erkennen. Also zeigten sie mir ein Kartonstück, das auf eine bestimmte Weise zugeschnitten wurde, die ihnen hilft, Konstellationen zu identifizieren. Ich habe immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.
Was sind einige interessante kulturelle Dinge, die ihr unterwegs gelernt habt?
Will: Ich denke, ein guter Weg, die Kultur zu erleben, ist in Airbnb-Unterkünften zu wohnen. Dort spricht man mit der Person aus der Gegend, die dir Dinge wie lokale Restaurants und vieles mehr zeigen kann.
Zum Beispiel konnten wir in Siena zu einem Pferderennen gehen. Es war unglaublich, weil diese Pferderennen seit 600 Jahren einmal im Jahr stattfinden. Unser AirBnb-Gastgeber brachte uns dorthin und erzählte uns die Geschichte davon.
Tanja: In Siena feuert jeder Block des Gebäudes sein eigenes Pferd an. Die Menschen glauben so sehr daran, dass sich ein Ehepaar in den Tagen des Rennens in totale Feinde verwandeln kann, wenn sie verschiedene Reiter anfeuern. Wenn das Rennen zu Ende ist, werden sie natürlich wieder zu einer Familie und lieben sich. Es ist wirklich ein Beispiel dafür, wie sehr die Kultur unseren Alltag prägt.
Wo außer in Italien würdet ihr noch leben?
Tanja: Sydney oder Kapstadt. Der Lebensstil in Australien ist einzigartig. Die Menschen dort glauben wirklich, dass Arbeit im Leben an zweiter Stelle steht. Sie haben Spaß, entspannen sich und sind am Strand, grillen mit Freunden und verbringen Zeit mit der Familie und erst danach kommt Arbeit.
Sogar arbeiten ist sehr angenehm. Es gibt keine Konkurrenz und es ist sehr entspannt.
Will: Ich würde sagen Kapstadt, weil man so nah am Meer und so nah an viel Wildnis ist. Es kann passieren, dass man Zebras vor seinem Büro hat. Kapstadt hat für uns wirklich alle Erwartungen übertroffen.
Wir haben nicht erwartet, dass die Menschen sich so stark darauf konzentrieren, der Umwelt zu helfen und Meer und Wasser vor Verschmutzung zu schützen. Man merkt, dass Umweltschutz für sie sehr wichtig ist und dass sie ein Bewusstsein für unseren Planeten haben. Sie verwenden keine Plastikstrohhalme und achten darauf, wie viel Wasser sie verbrauchen.
Wie plant ihr eure Reisen?
Tanja: Wir lesen gerne Reiseerfahrungen anderer Leute und wir brauchen die richtigen Informationen aus Foren wie Reddit.
Wir versuchen auch herauszufinden, was sehenswert ist, was außerhalb der bekannten Pfade liegt und welche Teile nicht zu populär oder überfüllt sind. Foren sind wirklich das beste Mittel dafür.
Aber das Wichtigste ist eigentlich, es dem Schicksal zu überlassen. Wir glauben, dass der unerwartete und abenteuerliche Teil der Reise immer der beste ist. Also planen wir es, aber gleichzeitig auch nicht. Und eigentlich lief es immer unglaublich gut.
Benutzt ihr Reise-Apps?
Will: Wir benutzen natürlich SkyScanner, Tanja ist süchtig danach!
Wir verwenden auch gerne WikiCamps. Die App ist perfekt, weil sie anzeigt, wo man überall kostenlos campen kann und wo es organisierte Campingplätze gibt. Manchmal findet man tolle Vorschläge, zum Beispiel für natürliche Wasserquellen, wo man mitten im Wald duschen kann. Man kann auch die Bilder und Kommentare von anderen Nutzern der App sehen.
Tanja: Will verwendet gerne Google Trips. Dort kann man alles synchronisieren und den Plan für seine Reiseroute erstellen, weil die App auch Empfehlungen machen kann. Außerdem kann man dort seine Tickets ablegen.
Was müsst ihr bei einer Reise immer dabei haben?
Tanja: Ich glaube, für einen guten Start in ein neues Abenteuer muss man sich auf langen Flügen gut ausruhen können. Mein persönlicher Reisebegleiter sind Ohrstöpsel mit Geräuschunterdrückung. Sie helfen mir wirklich beim Schlafen auf einer langen Reise. Wenn wir dann am Ziel ankommen, fühle ich mich für alles bereit. Natürlich kann ich auch nicht ohne meine Kamera reisen.
Will: Für mich müsste es mein E-Reader sein. Ich lese so gerne, dass ich ihn überall hin mitnehme. Vor allem, weil ich viel Zeit auf Bahnhöfen und Flughäfen verbringe.
Ultimate Detours und Travelers Wifi
Lies hier alles über Tanjas und Wills Erfahrungen mit dem Travellers Wifi Global Device, das sie auf ihrer Reise in die portugiesische Hauptstadt Lissabon dabeihatten.
Für noch mehr praktische Ratschläge und Erfahrungen besuche die beiden hier auf ihrem Blog „Ultimate Detours“ und schau dir ihre wunderschönen Reisefotos auf Instagram an.